Sleeping Beauty
Reinventing Frei Otto’s Multihalle

In Venedig erwachte die „schlafende Schönheit“ Multihalle zu neuem Leben: Bei der 16. Architekturbiennale beleuchtete die Ausstellung „Sleeping Beauty – Reinventing Frei Otto’s Multihalle“ den Entstehungsprozess des architektonischen Meisterwerks – und seine Wiederentdeckung als Symbol einer urbanen Mannheimer Zukunftsvision.

Initiiert und kuratiert wurde die Ausstellung von Sally Below und Prof. Dr. Georg Vrachliotis, Professor für Architekturtheorie am KIT und Leiter des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau (saai), der auch die Frei Otto-Ausstellung im ZKM als Kurator verantwortete.

Eindrucksvolle Impressionen der international beachteten Schau in Venedig bietet dieses Video von Arthur Bauer.

Die Austellung

Anlässlich der 16. Internationalen Architekturausstellung der Biennale Venedig zeigte das saai Archiv für Architektur und Ingenieurbau am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Kooperation mit der Stadt Mannheim die Ausstellung „Sleeping Beauty – Reinventing Frei Otto’s Multihalle“. Die Ausstellung beleuchtete das Experimentelle, das in der Entstehung der Multihalle steckt – und im aktuellen „Neustart“, dem Entwicklungsprozess, der derzeit in Mannheim läuft.

Mit über 150 Gästen wurde die Ausstellung feierlich eröffnet. Ein internationales Publikum aus Architektur, Kultur, Stadtentwicklung und Politik, von Universitäten und Fachmedien fand den Weg auf die Giudecca. Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, hielt die Eröffnungsrede und betonte nach einem Rundgang mit den Kuratoren die Notwendigkeit gerade in heutigen Zeiten, Mut zum Experimentieren zu haben. Aus seiner Sicht ist die Multihalle ein kulturelles Erbe, das auch heute noch Maßstäbe setzt und inspiriert. Er lobte das Engagement der Stadt Mannheim zur Entwicklung eines Konzepts für die Multihalle.

Projektinitiatoren und Kuratoren der Ausstellung waren die Berliner Urbanistin und Kuratorin Sally Below und Prof. Georg Vrachliotis, Professor für Architekturtheorie und Leiter des saai, der auch die Frei Otto-Ausstellung als Kurator verantwortete. Beide beraten die Stadt Mannheim seit längerem bei der aktuellen Projektentwicklung zur Neuprogrammierung der Multihalle. Ausstellungsarchitekt war Marc Frohn vom Büro FAR frohn&rojas, ebenfalls Professor am KIT.

„Die Multihalle ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk, das uns aber auch vor Herausforderungen stellt. Die geplante ‚Neu-Erfindung’ der Multihalle steht zugleich symbolisch für die Transformation unserer Stadt, denn Mannheim befindet sich in einem umfassenden Erneuerungsprozess. An einer Zukunftskonzeption für die Multihalle besteht sowohl ein wissenschaftliches und künstlerisches, aber auch ein öffentliches Interesse“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in diesem Zusammenhang.

Auch nach den Previewtagen hielt das Interesse an der Ausstellung an. Unter den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern waren renommierte und prominente Vertreterinnen und Vertreter der Architekturszene ebenso wie Interessierte aus aller Welt zu verzeichnen.

Die Multihalle hat auch heute noch eine große Strahlkraft, dies zeigte sich deutlich in der Resonanz der beteiligten Akteurinnen und Akteure, der Partner und Förderer, des Ausstellungspublikums und auch in der Medienberichterstattung. Neben vielen positiven Rückmeldungen zur Ausstellung selbst wurden auch Anregungen für eine neue Nutzungen der Multihalle in Mannheim eingefangen: als Konzerthalle, Kulturzentrum und Freizeitort, als Universitätsstandort oder Forschungszentrum – die Ausstellung regte an, mitzudenken.

Fotos:
Christoph Engel, Carmen Mundorff

Einige ausgewählte Zitate aus den Medien:

„Schlafende Schönheit … die Mannheimer Multihalle von Frei Otto besitzt bis heute innovative Kraft – auch für die Architekturbiennale in Venedig.“
Badische Zeitung

„Starauftritt in Venedig … die Sleeping Beauty-Ausstellung hat ihr Domizil in einem Häuschen im Hafen, abseits des Touristenrummels. Es gehört dem Verband der Gondolieri. Da werden sie dann hängen, die originalen Frei Otto-Pläne und Fotos dieser freitragenden, wunderschönen Zeltlandschaft mit Bergen und Tälern, ohne Ecken und Kanten. Alles ist rund und harmonisch.“
SWR2

„Den eiligen, von Trubel und Gedränge geplagten Besuchern sei empfohlen, ausgerechnet in Venedig eine Entdeckung in Deutschland zu machen – auf der ruhigen Insel Guidecca, neben Palladios Il Redentore, wird eine zauberhafte Ausstellung zur Mannheimer Multihalle des posthum mit dem Pritzker Preis ausgezeichneten Frei Otto gezeigt. … Jetzt schafft es die „schlafende Schönheit“ zur Biennale nach Venedig, wo seitens des Bundes – personifiziert in Staatssekretär Gunther Adler – endlich ein bedeutungsgerechtes Interesse geweckt ist. Die Ausstellung selbst ist ein kleines, konstruktives Wunderwerk. An dem sichtbar geblieben Dachtragwerk einer alten Industriehalle haben die Kuratoren eine Holzkonstruktion aufgehängt und so verspannt, dass nichts wackelt oder schwankt. Die Baugeschichte der Mannheimer Multhalle wird bestens nachvollziehbar erklärt – und nun bleibt zu hoffen, dass die Halle adäquat saniert und genutzt werden kann.“
Marlowes

„Schlafende Schönheit’“ heißt die Ausstellung, die das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit den Kuratoren Sally Below und Georg Vrachliotis in Venedig auf die Beine gestellt hat. Und jeder, der einmal Frei Ottos wunderbare Multihalle in Mannheim besuchen konnte, kann den Titel nur zu gut verstehen: Einst für die Bundesgartenschau 1975 in Mannheim als Mehrzweckhalle errichtet, gilt sie immer noch als die größte Holzgitterschale der Welt. Die Ausstellung schenkt dem Besucher einen Einblick in den Entwurfsprozess Frei Ottos. Durch Bilder, Filme und Pläne wird deutlich, mit welcher Freude am Experiment sich Otto an das Schaffen machte. Sally Below und Georg Vrachliotis haben auf Giudecca eine äußerst sehenswerte Ausstellung zu Frei Ottos Multihalle Mannheim realisiert.“
BauNetz

„What a beautiful exhibition! Congrats Georg Vrachliotis, Sally Below, and Marc Frohn. The beauty is awake.“
Anh-Linh Ngo, ARCH+

„A highlight of this year’s Biennale. The show that should have been in the German Pavilion.“
ARCH+

„Ab in die Stadt! Oder auf die Insel. Biennale-Highlights jenseits von Arsenale und Giardini: Jenseits des offiziellen Programms gibt es außerdem zahlreiche weitere Projekte, die sich im Fahrwasser der Biennale tummeln. … Und auf Giudecca reicht das Spektrum von Frei Ottos Multihalle über das Verhältnis von Cruising und Architektur bis hin zu einem fantastischen sozialen Wohnungsbau von Gino Valle.“
BauNetz

„Wachgeküsst … seit einigen Jahren tut sich aber wieder was. So war die Halle mit der Ausstellung „Sleeping Beauty — Reinventing Frei Otto’s Multihalle“ bei der Biennale in Venedig vertreten.“
Kulturmagazin Metropolregion Rhein-Neckar

„Berechtigt viel Lob bekam auch das Debüt des Vatikans, für den elf internationale Architekten je eine Kapelle auf der Insel San Giorgio Maggiore bauten. Bis Ende Juli lässt sich der Besuch dort mit der sehenswerten Ausstellung ‚Reinventing Frei Otto’s Multihalle’ zwei Bootsstationen weiter verbinden.“
Deutsches Architektenblatt

„Wenn die Aussteller vom KIT Karlsruhe ihr Handwerk beherrschen und bei ihnen nichts wackelt, wird das niemanden überraschen. Dass sie in Venedig die Mannheimer Multihalle von 1974 präsentieren, schon eher. In einer alten Werfthalle auf der Giudecca thematisieren sie das Meisterwerk von Frei Otto und Carlfried Mutschler als Sleeping Beauty. Wie bekannt, liegt der epochale Bau im Dornröschenschlaf und rottet vor sich hin, und so wird in der wunderbar gemachten Ausstellung vor internationalem Publikum für dessen Sanierung und Neubelebung geworben. Unbedingt sehenswert.“
Momentum Magazin

„Ein ‚must-see’ aus baden­württembergischer Sicht ist die saai­Ausstellung ‚Sleeping Beauty’, die (nur) noch bis 29. Juli auf der Giudecca in einem kleinen Werftgebäude zu sehen ist.“
Architektenkammer Baden-Württemberg

Weitere Impressionen zur Ausstellung „Sleeping Beauty – Reinventing Frei Otto’s Multihalle“:

Die Ausstellung im BauNetz:

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